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Teitur: I Want To Be Kind (Review)

Artist:

Teitur

Teitur: I Want To Be Kind
Album:

I Want To Be Kind

Medium: CD/Download
Stil:

Singer-Songwriter

Label: Ferryhouse
Spieldauer: 40:55
Erschienen: 03.08.2018
Website: [Link]

Liest man allein schon die Titel der ersten neuen Songs von TEITUR Lassen nach fünf Jahren Sendepause, würde man ihn am liebsten am Kragen packen und ordentlich durchschütteln, damit er sich der herben Realität besinnt und aus seinem mit rosa Plüsch ausgepolsterten Elfenbeinturm hervorkommt. Die Musik, die banal egozentrischen Kitsch wie 'I Would Love You All The Same' oder 'I Enjoy the Little Things' begleitet, entspricht der Labbrigkeit der Texte des faröischen Künstlers.

In jüngerer Vergangenheit war TEITUR ungleich besser als Kollaborateur aufgestellt, beispielsweise im Electro-Duo Running Musik mit Mads Björn oder beim Barock-Pop-Projekt Confessions gemeinsam mit Nico Muhly. Vor diesem Hintergrund wirkt "I Want To Be Kind" wie ein Verlegenheitsprodukt, weil man eben nach längerer Zeit mal wieder solo von sich reden machen müsse; die souverän indie-folkig mithilfe seines Stammproduzenten in Szene gesetzten neuen Tracks sind vertontes Nummer-sicher-Gehen auf niedrigerem Niveau als zuletzt, obwohl oder gerade weil der Singer-Songwriter im Grunde alles wie immer gemacht hat.

Vielleicht ist man solch immerzu freundlicher Musik mittlerweile auch schlicht überdrüssig, weil zu viele sie spielen, die sich zur "großen Kunst" berufen fühlen und dennoch nur kleine Lichter sind, sowohl als Komponisten als auch in dem Sinn, dass sie wenig mehr zu sagen haben als das, was über ihren engen Befindlichkeitshorizont hinausgeht. Die Opulenz, mit der ein Teil des aktuellen TEITUR-Materials arrangiert wurde, passt nicht zur dürftigen Ideensubstanz.

Letzten Endes ist "I Want To Be Kind" nämlich bloß Tralala, aufgebauscht mit Klavier und Synthesizer, Bläser-Parts und Country-Steel-Guitar, geheuchelte Weltmännischkeit eines im Kern engherzigen Typen, der sein kreatives Pulver verschossen und nur noch Klischees in petto hat.

FAZIT: TEITUR am Tiefpunkt seiner Laufbahn oder in bewährter Form? Zumindest dieser Hörer findet sein neues Album zu verzärtelt und angesichts der langen Pause im Vorfeld enttäuschend. Der nette Mann von nebenan scheint in seinem eigenen Image gefangen zu sein, und wie er hier seinen Schuh herunterspielt, kauft man ihm einfach nicht ab.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2656x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Looking for a Place
  • To Be of Use
  • If Your Heart's Not in It
  • Sara
  • Quite a Lot, Only Slightly, Very Much
  • I Would Love You All the Same
  • Businessmen in Aeroplanes
  • I Want to Be Kind
  • Bird Calls
  • Playing House
  • I Enjoy the Little Things
  • I Have Found My Happiness

Besetzung:

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